Die Anzahl der existenzgefährdeten landwirtschaftlichen Betriebe wird wegen der BSE-Krise zunehmen. Das befürchtet Fritz Kroder, der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Landwirtschaftlichen Familienberatungen (LFB) in Bayern. Viele Rinderhalterhaben bereits finanzielle Engpässe. Denn die Verkaufserlöse für Nutz- und Schlachtrinder sind seit Beginn der BSE-Krise um bis zu 50 Prozent zurückgegangen. Die Erlösverluste sind teilweise so massiv, dass ein Großteil des bisher erwirtschafteten Betriebsgewinns verloren geht.
Allein die gravierenden finanziellen Folgen führen auf vielen Höfen zu Existenzängsten. Hinzu kommt, dass die Bauern voll in der Schusslinie der Medien stehen und auch von Politiker mit dem Vorwurf konfrontiert werden, dass sie für die gehäuften BSE-Fälle in Deutschland mitverantwortlich seien. Schließlich haben viele Rinderhalter Angst vor einem BSE-Fall im eigenen Betrieb, der damit die Tötung ihres gesamten Tierbestandes zur Folge hätte.
Damit die bäuerlichen Familien von dieser Notsituation nicht erdrückt werden, brauchen sie vielfältige Unterstützung. Liquiditätshilfen, wie sie jetzt der Freistaat Bayern aufgelegt hat, helfen den Betrieben zumindest dabei, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Langfristig bestehen können die bäuerlichen Betriebe jedoch nur dann, wenn sie wieder ihre Produkte verkaufen können, und das zu kostendeckenden Preisen